Gelegentlich kann man zum Beispiel in der Werbung hochwertige Fotos von etwas Spiegelndem sehen, bei dem man zunächst davon ausgeht, dass es Glas sein muss. Erst beim genauen Betrachten fällt auf, dass es Eisen ist, was da so glänzt. Aber wie ist das möglich, solche Bilder zu machen, von Metall, das man vielleicht aus dem Brückenbau eher als sehr rau und grob kennt?
Der Kameralinse entgeht kein Detail
Einer guten Kamera entgeht nichts. Objektivlinsen werden in hervorragender Qualität hergestellt und sie geben Lichtstrahlen originalgetreu weiter, sodass ein originalgetreues Abbild aufgenommen wird. Fällt auf eine glatte Oberfläche aus einem seitlichen Winkel Licht, so fällt auch bei jeder noch so kleinen Unebenheit ein nicht übersehbarer ein Schatten. Dieser verdeckt jede Vertiefung je nach Einfallswinkel nahezu komplett. Bei einer Erhöhung zieht sich ein vom Winkel abhängiger langer dunkler Strich über die glatte Oberfläche. Was bei dem Gesicht eines Fotomodels Poren und Hautunebenheiten sind, sind bei einem Stück Eisen oder anderes Metall Schnittspuren oder sonstige Produktionsabdrücke. Ein Fotomodell erhält für ein perfektes Bild das richtige Make-up aufgetragen. Beim Eisen muss dagegen die Glattheit im Material wirklich bestehen.
Gut polierte Schnittflächen
Bei Metall wird die Glattheit nicht durch Auftragen von zusätzlichem Material erzeugt, wie beim Fotomodell, sondern durch Abtragen immer feiner werdender Metallpartikel. Zunächst wird mit Trennscheiben aus dem Materialblock das Stück in der benötigten Größe herausgetrennt. Durch den Abrieb entstehen an der Schnittkante in der Oberfläche feinste Unebenheiten. Von Nahem betrachtet und mit einem seitlich einfallenden Licht bestrahlt, ähnelt es einer endlosen Berg- und Tallandschaft. Mit immer feiner werdenden Schleifen, die je nach Material mit Diamantstückchen in einer feiner werdenden Körnung besetzt sind, wird die Oberfläche durch Abrieb von den groben Unebenheiten befreit. Im letzten Schritt wird die Oberfläche mit Suspensionen poliert, das sind Diamantprodukte mit mikroskopischen kleinen Diamantpartikeln, die Metallpartikel im Mikrometerbereich abreiben, bis Glanz entsteht.