Auf die Frage an Halloween „Süßes oder Saures“ gibt es eigentlich nur eine Antwort. Bereits als Baby lernen wir durch die Muttermilch, dass süß gut sein muss. Im Gegensatz dazu haben uns unsere Vorfahren vererbt, dass ein bitterer Geschmack mit gefährlichen Inhaltsstoffen einhergehen kann, weswegen wir dieses Aroma eher ablehnen. Gleichzeitig entwickelten sich süße Geschmacksrichtungen ursprünglich, um leicht verfügbare, aus Pflanzen gewonnene Glukose- (und Energiequellen) zu erkennen – ein primärer „Zuckerrausch“, der Überleben bedeutete, da Lebensmittel wie Süßigkeiten und Schokolade nicht wie heutzutage erhältlich waren.
Vom Luxusprodukt zum alltäglichen Begleiter
Unser Geschmack bringt verschiedene Parameter ins Spiel: das Sehen, Riechen, Tasten und die Geschmacksknospen auf unserer Zunge. Jedes Lebensmittel aktiviert Geschmacksrezeptoren, die sich auf der Zunge befinden. Diese senden Signale an das Gehirn, um das Belohnungssystem zu aktivieren, das bei Zucker Hormone wie Dopamin und Serotonin freisetzt.
Bis ins Mittelalter gab es lediglich Honig als Süßungsmittel. Nach der Erschließung des Seeweges nach Asien kam der Rohrzucker nach Europa, der aber um 1800 von der Zuckerrübe abgelöst wurde.
Unverzichtbar für die hohe Backkunst
Viele der Kulturen, die für ihre Küche berühmt sind, haben dies auch der Backkunst zu verdanken. Und dort ist der Zucker auch weiterhin unersetzlich, auch wegen seiner stabilisierenden Backeigenschaften. Es besteht hier also keine Gefahr, in naher Zukunft auf diese Art von Leckereien verzichten zu müssen. Ganz anders bei der Schokolade.
Grund zu Besorgnis gibt eine Krankheit, die seit einigen Jahren Kakaobäume befällt und in Jahrzehnten zum Verschwinden von Schokolade führen kann.
Ursprünglich aus Lateinamerika kommend, wird die Kakaobohne mittlerweile vorwiegend in Westafrika kultiviert. In Mexiko bereiteten die Maya und die Azteken lange Zeit vor Christus ein Getränk aus der Kakaobohne zu und nannten es „Xocolatl“. Erst zu Beginn des 15. Jahrhunderts erreichte das Getränk dann Spanien, wo der Kakao allerdings 100 Jahre lang als Geheimnis gehütet wurde, ehe er seinen Siegeszug in Europa fortsetzte.